WARUM MENSCHEN UND HUNDE SO GUT ZUSAMMENPASSEN (?)
Vortragsabend im Gasthof Stockinger
In Österreich leben ca. 9 Mio. Menschen mit etwa 700 000 Hunden zusammen. Mit zunehmender Urbanisierung steigt die Haltung von Hunden an. Nicht nur bei uns – diese Tendenz ist weltweit steigend. Wie es dazu kommt ? Darüber sprach
UNIV. PROF. DR. KURT KOTRSCHAL
in seinem Vortrag zum Thema
MENSCH UND HUND
Begonnen hat alles vor 40 000 Jahren.
Wölfe und der damals lebende Homo sapiens sind einander sehr ähnlich. Beide waren Laufjäger und lebten in sozialen Strukturen. Unsere Vorfahren hatten eine starke kulturelle und spirituelle Verbindung zum Wolf. Daraus ergibt sich ein perfektes soziales Mindset, das in Folge dazu führte, dass der damalige Mensch und der Wolf in Allianz lebten.
Durch das gelebte Naheverhältnis zwischen den beiden Spezies kam es zum Anschluss des Wolfes an den Menschen. Brust- und Handaufzuchten begünstigten diese Partnerschaft und es begann die Selektion auf Zahmheit. (Die zahmsten Tiere blieben, die Wilden zogen weiter.)
Die Auslese nach Zahmheit gilt als das entwicklungsgeschichtlich plausibelste Modell der genetischen Entstehung des Hundes aus dem Wolf, was nicht ohne Folgen blieb. Durch diese Selektion über viele Generationen veränderte der Wolf Aussehen, Körperform, Farbe, Kopfform, Größe, Fell, Wesen,….
Man spricht vom Domestikationssyndrom.
Es entstanden im Laufe von Jahrtausenden eine große Vielfalt von Hunderassen aus einem recht einheitlichen Wolfstyp. Die Hunde passten sich den menschlichen Bedürfnissen in allen Kulturen an und fanden Verwendung für die verschiedensten Aufgaben. (Jagd-, Schutz-, Kriegs- und Kampfhunde, Hüte-, Such-, Polizei-, Blinden- und Assistenzhunde bis hin zum Begleit- und Familienhund).
Hunde haben ihre kooperative Art von den Wölfen geerbt und sich im Laufe von 35 000 Jahren Hundwerdung qualitativ an den Menschen angepasst. Besonders im Zuge der Verstädterung wurden sie zu immer wichtigeren Sozialpartnern denen wir im Rahmen einer modernen Hundeerziehung auf Augenhöhe begegnen müssen.
Selbstverständlich gab es im Anschluss die Möglichkeit Fragen zu stellen und
Dr. Kotrschal nahm auch zu aktuellen Hunde- und Wolfsthemen Stellung.
Ein viel zu kurzer Abend für dieses umfassende und hochinteressante Thema.